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Arbeitsgruppen

Zahlreiche Projekte und Arbeitsgruppen bestehen bereits seit vielen Jahren. Sie fördern die nationale und die internationale Zusammenarbeit im Bereich der 3R und kommen dem Wohl der Versuchstiere zugute.

AAALAC International

Die unabhängige Non-Profit-Organisation AAALAC (Association for Assessment and Accreditation of Laboratory Animal Care) International fördert die humane Behandlung von Tieren in der Wissenschaft durch freiwillige Evaluierungs- und Akkreditierungsprogramme. Mehr als 1 000 Institutionen, darunter Pharmaunternehmen, Universitäten und Biotechunternehmen, in 50 Ländern haben die AAALAC-International-Akkreditierung erhalten. Mehrere Standorte von Interpharma-Mitgliedsfirmen sind ebenfalls AAALAC-International-zertifiziert. Seit 2013 ist Interpharma in der Delegation von Mitgliedsorganisationen und seit 2020 auch im Board of Directors vertreten und kann so einen direkten Einfluss auf die Förderung unabhängiger Tierschutzzertifizierungsprogramme ausüben. Um die Überwachung und Durchführung der Forschung mit Tieren sowie deren Pflege im Einklang mit bewährten Verfahren zu gewährleisten, verfügt die AAALAC International über mehr als 360 Ad-hoc-Berater, die Komitee-Mitglieder bei Vor-Ort-Besuchen begleiten und Empfehlungen aussprechen. Diese Berater – die auch aus Interpharma-Mitgliedsunternehmen stammen – können Know-how anbieten, das über den Bereich konventioneller Labortierarten hinausgeht und in einigen Fällen zusätzliche Kenntnisse in Bereichen wie angewandten Neurowissenschaften, Verhaltenswissenschaften, Toxikologie, Pharmakologie oder Physiologie zur Verfügung stellt.

Projektname: AAALAC International
Charta-Artikel: 2, 7

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IQ Consortium

Mitgliedsunternehmen von Interpharma engagieren sich im IQ Consortium (International Consortium for Innovation and Quality) und wirken in der 3Rs Leadership Group mit. Diese wurde gegründet, um den Austausch und die Verwirklichung von hochqualitativen wissenschaftlichen Praktiken zu fördern. Die 3R-Prinzipien sollen bei Tierstudien in der Entdeckung und Entwicklung von neuen Arzneimitteln, Impfstoffen, Medizin- und Gesundheitsprodukten für die Anwendung bei Mensch und Tier vorangebracht werden. Die Teilgruppe European Liaison Working Group, zu der Interpharma offizielle Kontakte pflegt, fördert den Austausch von 3R-Expertise und das gegenseitige Interesse, dass in den USA ähnliche Ziele verfolgt werden wie in Europa. Neben einem globalen 3R-Award-Programm werden auch 3R-Schulungs- und Weiterbildungskurse angeboten.

Projektname: IQ Consortium
Charta-Artikel: 1, 3, 9

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Interpharma-Animal-Welfare-Arbeitsgruppe

Die Animal-Welfare-Arbeitsgruppe ist eine der sieben ständigen Arbeitsgruppen von Interpharma. Verschiedene Firmenvertreter sowie eine Vertreterin der Universität Zürich kümmern sich in regelmässigen Treffen um die kontinuierliche Verbesserung des Tierschutzes und die Förderung der 3R. Im Rahmen der 10-Punkte-Charta, die im Jahr 2010 ins Leben gerufen wurde, verpflichtet sich diese Gruppe, jährlich über ihre Aktivitäten und Fortschritte im Bereich 3R und Tierschutz zu berichten.

den Bereich konventioneller Labortierarten hinausgeht und in einigen Fällen zusätzliche Kenntnisse in Bereichen wie angewandten Neurowissenschaften, Verhaltenswissenschaften, Toxikologie, Pharmakologie oder Physiologie zur Verfügung stellt.

Projektname: Interpharma-Animal-Welfare-Arbeitsgruppe
Charta-Artikel: 1, 10

EFPIA-Netzwerk für Tierschutz

Im EFPIA-Netzwerk Research and Animal Welfare (RAW) bringen Interpharma-Mitgliedsfirmen auf europaweiter Ebene Anregungen für hohe Tierschutzstandards ein. Eine Hauptaufgabe der Gruppe ist die aktive Mitarbeit bei der Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie 2010/63 in den EU-Mitgliedsstaaten. Die Implementierung dieser Richtlinie wurde 2017 von der Europäischen Kommission überprüft und als solide Grundlage für die Regulierung zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere erklärt. Zudem tritt die Gruppe ein für einen offenen Austausch und eine gute Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, die sich für die Forschung im Bereich 3R einsetzen. Die EFPIA veröffentlicht zusätzlich jährlich einen Online-3R-Report.

Projektname: EFPIA-Netzwerk für Tierschutz
Charta-Artikel: 1, 2, 8, 9

3R-Kompetenzzentrum (3RCC)

Das nationale 3R-Kompetenzzentrum (3RCC) wurde am 27. März 2018 gegründet, um die 3R-Prinzipien in der Schweiz zu fördern. Neben elf Hochschulen beteiligen sich Interpharma, der Schweizer Tierschutz STS sowie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärmedizin (BLV) am 3RCC. Dessen Ziele sind die Förderung von hochqualitativen 3R-Forschungsprojekten, die Entwicklung einer Strategie zur 3R-basierten Aus- und Weiterbildung sowie der Aufbau einer professionellen Kommunikationsstrategie. Das 3RCC verschafft allen beteiligten Akteuren Zugang zu aktuellen Informationen rund um 3R und Tierversuchsalternativen. Das Zentrum bietet seine Dienstleistungen Behörden, Lehr- und Bildungseinrichtungen sowie sonstigen interessierten Kreisen an. Zudem überwacht es die in der Schweiz erzielten Fortschritte in diesen Bereichen. Vor der Gründung des nationalen Zentrums hat die Stiftung Forschung 3R über 30 Jahre lang 3R-Forschungsprojekte unterstützt und gefördert. Seit Beginn wurde die Stiftung paritätisch durch den Bund und Interpharma finanziert. Im Jahr 2021 lancierte die Schweizer Regierung das Nationale Forschungsprogramm «Advancing 3R – Tiere, Forschung und Gesellschaft» (NFP 79), um die Entwicklung von 3R-Anwendungen mit CHF 20 Millionen bis 2028 zu beschleunigen.

Projektname: 3RCC
Charta-Artikel: 1, 3, 9

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ICH

ICH (International Council for Harmonisation of Technical Requirements for Pharmaceuticals for Human Use) bringt die Regulierungsbehörden aus Europa, Japan und den USA mit der Pharmaindustrie zusammen, um wissenschaftliche und technische Aspekte bei der Registrierung von pharmazeutischen Produkten zu diskutieren. Zweck von ICH ist es, Tests, die während der Forschung und Entwicklung von neuen Medikamenten zur Anwendung kommen, und technische Richtlinien und Anforderungen für die Produktregistrierung zu harmonisieren. Diese Vereinheitlichung soll zu einer wirtschaftlicheren Nutzung der Ressourcen und zur Beseitigung von unnötigen Verzögerungen in der globalen Entwicklung und Verfügbarkeit von neuen Medikamenten führen. Der Harmonisierungsprozess ist komplex und kann mehrere Jahre dauern. Er bezieht sich auf die Bereiche Qualität, Sicherheit (hier sind die Tierversuche verortet), Wirksamkeit und multidisziplinäre Bereiche.

Projektname: ICH
Charta-Artikel: 1, 8

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Verein Forschung für Leben

Der unabhängige Verein Forschung für Leben wurde mit dem Ziel gegründet, die Schweizer Bevölkerung über die Bedeutung und die neusten Ergebnisse der biologisch-medizinischen Forschung zu informieren. Dabei soll der Dialog zwischen Wissenschaftlern und Laien gefördert und der Nutzen, aber auch die Gefahren der Forschung einfach und klar zur Sprache gebracht werden. Neben der regelmässig erscheinenden Broschüre «BioFokus» und der Vergabe von Awards für Maturaarbeiten stellt der Verein interessierten Schulen ein sogenanntes Genlabor zur Verfügung. Interpharma arbeitet insbesondere im Bereich Tierversuche und Tierschutz mit ihm zusammen.

Projektname: Verein Forschung für Leben
Charta-Artikel: 1, 3, 9

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Gemeinsame Audits der Interpharma-Mitgliedsfirmen

Forschungsinstitutionen und ihre Partner- und Tochterfirmen, die im Auftrag von Interpharma-Mitgliedern Tierversuche durchführen, verpflichten sich, technische Vorgaben und ethische Massstäbe bei der Haltung und Pflege der Labortiere einzuhalten. Einige Interpharma-Mitgliedsfirmen führen regelmässig angekündigte, gemeinsame Audits bei externen Forschungspartnern und Züchtern auf der ganzen Welt durch. Diese Audits dienen nicht nur dem Zweck der Angleichung von Standards und dem Schutz der Labortiere, sondern sie tragen auch zum Ausbau von Expertise bei. Der Austausch ermöglicht die optimale Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben und vereinfacht darüber hinausgehende Bemühungen zur Implementierung der 3R. Die Auditergebnisse werden innerhalb der Mitgliedsfirmen gemeinsam besprochen und vertraulich behandelt. Die Entscheidung, ob ein Geschäftsverhältnis mit der auditierten Organisation eingegangen wird, obliegt der einzelnen Firma. Neben den gemeinsam durchgeführten Audits überprüfen die Mitgliedsfirmen in ihren eigenen Forschungsinstitutionen weltweit die Einhaltung definierter Qualitätsstandards im Rahmen individueller Verfahren. Alle geprüften Kriterien sind schriftlich festgehalten und haben globale Gültigkeit.

Projektname: Interpharma Audits
Charta-Artikel: 4-6

Dialog mit dem Schweizer Tierschutz STS

Seit mehr als acht Jahren steht Interpharma im Dialog mit dem Schweizer Tierschutz STS. Vor einigen Jahren sind auch die beiden Organisationen viva3R und der Zürcher Tierschutz dem Dialog beigetreten. Die Treffen, die zweimal jährlich stattfinden, dienen dem gegenseitigen Verständnis und dem Zugang zu Fragen rund um den Tierschutz sowie der Erörterung von fachlichen Fragen zu Tierversuchen und zum Schutz der Labortiere. Zudem findet zum zweiten Mal ein offener Dialog statt, zu dem auch Politikerinnen und Politiker eingeladen sind; in diesem Jahr steht 3R im Fokus des Dialogs.

Projektname: Dialog mit STS
Charta-Artikel: 9

Swiss Transparency Agreement on Animal Research (STAAR)

STAAR hat sich zum Ziel gesetzt, die Kommunikation und Transparenz in Bezug auf die Verwendung von Tieren in der Forschung zu verbessern. STAAR umfasst sowohl öffentliche als auch private Organisationen, welche Tierversuche durchführen, solche unterstützen und/oder diese finanzieren, und Institutionen, welche Tiere züchten und zur Verfügung stellen. Interpharma ist seit 2021 Mitglied bei STAAR.

Projektname: Dialog mit STAAR
Charta-Artikel: 9

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